„Ich brauch mal eben deinen Account bei XXX!“ Solche SMS werden unter Freunden öfter verschickt als gedacht und meist werden die Daten ebenso sorglos weitergegeben. Einen Überraschungseinkauf für den Liebsten lässt man schließlich gern an die Freundin liefern und das Geld erhält sie ja postwendend auf ihr Konto zurück, sobald die Bestellung abgeschlossen ist. Vor allem junge Smartphonenutzer machen sich nur wenig Gedanken über die Sicherheit ihrer Daten und nicht selten werden dann die Accounts auf den sozialen Netzwerken zum Mobbing genutzt oder sogar die Bankdaten einfach für einen Betrug genutzt. Dabei sind nicht die Empfänger der Daten oder die Freunde eine potenzielle Gefahrenquelle, sondern meist professionelle Betrüger, die viele geschickte Maschen kennen. Im Cafe oder Bus, im Supermarkt oder an der Tankstelle – überall lassen sich Login-Daten von mobilen Geräten auslesen, wenn sie mit dem Internet verbunden sind oder eine aktive Blutetooth-Verbindung halten und meist brauchen die Betrüger dazu keine komplizierten Programme, weil die User einfach zu unvorsichtig sind.
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Apps als Datenklauer
Seit Handys rund um die Uhr mit dem Internet verbunden sind, weil günstige Flats das ermöglichen, kommen auch fast täglich neue Apps auf den Markt, die diese Verbindung nutzen. An sich ist das nichts Schlechtes, doch viele dieser Miniprogramme haben enorme Sicherheitslücken oder lesen sogar absichtlich die Daten vom Handy aus. Kostenlose Messenger, die als Ersatz für SMS genutzt werden können, kommen mitunter mit gravierenden Sicherheitsmängeln daher und jeder, der in der Nähe sitzt, kann sich die komplette Unterhaltung anderer auf seinem Laptop ansehen. Für das Hacken der Accounts ist teilweise noch nicht einmal ein großes, technisches Wissen vonnöten, denn online lassen sich Programme, die das übernehmen, einfach downloaden. Auf der anderen Seite lädt sich der Nutzer eine App aus dem offiziellen Store und wird nicht darüber informiert, welche Daten der Anbieter ausliest und für seine Zwecke nutzt. Apps, die Login-Daten automatisch speichern und die Formulare ausfüllen, sobald man auf die betreffende Seite surft, sind zwar sehr praktisch, doch auch sie können große Risiken bergen. Es gibt zwar auch wirklich sichere Apps, doch wer hier die Recherche scheut, installiert schnell ein Miniprogramm mit ähnlichem Namen und schon werden fleißig Daten gesammelt und an unbefugte Dritte weitergeleitet.
Wie schützt man wichtige Login-Daten?
Zu den wichtigsten Login-Daten gehören sicherlich die Anmeldedaten für das Online-Banking. Sie sollten mit keinem Programm gespeichert werden und immer manuell eingegeben werden. Zudem sollte für den Blick auf den Kontostand kein öffentlicher Hotspot genutzt werden, denn hier haben Betrüger und Hacker gute Chancen, die Daten innerhalb von Sekunden auszulesen. Bankdaten sollten generell nicht weitergegeben werden, auch nicht an die beste Freundin, denn bei Geld hört die Freundschaft nach einem bekannten Spruch schließlich auf. Anders als beim Festgeld, wo ganz offen alle relevanten Angaben der Anbieter nebeneinander gelistet werden, nutzen Betrüger das Internet dazu, illegal Daten aus anderen Geräten im Netzwerk auszulesen und schon können Überweisungen oder Einkäufe ohne das Wissen des Kontobesitzers getätigt werden. Auch wenn Freunde mal eben den eigenen Account eines Onlineshops brauchen, um eine Bestellung darüber laufen zu lassen, sollte man vorsichtig sein. Nicht weil Freunde betrügen könnten, sondern weil der Weg der Daten zum Teil nicht sicher ist. Eine kleine App, die den SMS-Verkehr übernimmt und alle Unterhaltungen vollständig wie in einem Messenger listet, kann schnell gehackt werden und dann lässt sich auslesen, in welchem Shop man mit welchem Kundennamen registriert ist und das Passwort gibt`s gleich dazu. Solche Bestellungen sollten also lieber selbst getätigt werden und echte Freunde haben auch kein Problem damit, dass man private Daten nicht gern mobil verschickt, sondern seine Hilfe lieber auf dem altmodischen Weg anbietet und bei einer Tasse Kaffee gemeinsam eine Bestellung abschickt.